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2005 - AGNES BERNAUER

Die Geschichte

„Glücksfall Bernauerin – Bezauberndes Freilichttheater unterm Sternenhimmel“ (Donau Kurier, 16.06.2001)

So oder so ähnlich klang das Presseecho zu den Vohburger Agnes-Bernauer-Festspielen im Sommer 2001.


Vom 30. Juni bis 24. Juli 2005 bringt die Kolpingsfamilie Vohburg nach vierjähriger Pause die mit der Geschichte der Stadt eng verwurzelten Agnes-Bernauer-Festspiele wieder zur Aufführung. Diese thematisieren die Liebe zwischen dem Herzogssohn Albrecht III. aus dem Hause Wittelsbach und der Augsburger Baderstochter Agnes Bernauer. Beide verbrachten ihre wohl glücklichsten Jahre auf der mittelalterlichen Veste Vohburg. Nach ihrer heimlichen Hochzeit beendete Albrechts Vater, Herzog Ernst von Bayern, am 12. Oktober 1435 die „unstandesgemäße Beziehung“, indem er die Bernauerin in der Donau bei Straubing ertränken ließ.


Die Agnes-Bernauer-Festspiele reichen in der Kleinstadt an der Donau auf eine beinahe hundertjährige Tradition zurück und wurden ursprünglich nur alle 25 Jahre aufgeführt. Erst nach dem Erfolg der Freilichtaufführungen 2001 entschloss sich der Festausschuss wegen der großen Nachfrage und der positiven Resonanz den Turnus auf vier Jahre zu verkürzen. Zweifellos handelt es sich dabei um ein außergewöhnliches kulturelles Ereignis für die gesamte Region um Ingolstadt. In ca. 15 Vorstellungen werden wiederum rund 12 000 Menschen in die Herzogstadt strömen und die Darbietungen von mehr als 100 Schauspielern, Musikern und Kindern verfolgen. Das Stück von Martin Greif wird erneut als Freilichtaufführung am Originalschauplatz vor historischer Kulisse auf dem Vohburger Burgberg in Szene gesetzt.


Dr. Lenz Prütting, Theaterwissenschaftler und lange Jahre Dramaturg an den renommierten Stadttheatern von Ingolstadt und Augsburg, konnte 2001 gewonnen werden, um das Stück neu zu fassen und in seiner Sprache der Zeit anzupassen. Er sieht in der Liebschaft zwischen dem herzoglichen Thronfolger und der Bernauerin „eine Liebesbeziehung über die gesamte mittelalterliche Ständepyramide hinweg, eine Beziehung zwischen ganz oben und ganz unten, denn die Bader galten als unehrlich, die Badestuben als Bordelle und die dort arbeitenden Bademägde als Huren. Damit lautet die erotische Konstellation: Herzogssohn und Badhur, eine Konstellation, die dramatisches Konfliktpotential in Hülle birgt“.


Folglich verspricht der Stoff einen kurzweiligen, spannenden Handlungsablauf. Der balladenhafte Charakter des Dramas wird durch eine entsprechende musikalische Umrahmung unterstützt. Die mittelalterlichen Lieder bereichern die Szenerie und lassen die Zuschauer das Schicksal der Bernauerin hautnah spüren. 


Lebendig wird das Stück zudem immer dann, wenn Pferde über das Kopfsteinpflaster durch das historische Burgtor hindurch galoppieren und schon von Weitem eine neuerliche Wendung im Handlungsablauf  ankündigen. 

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