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Michael Bleiziffer

Michael Bleiziffers Wurzeln liegen in Rumänien. Genauer gesagt im Banat, im Dorf Sanktanna. Nach dem Abitur besuchte er für ein Jahr das Priesterseminar in Karlsburg, bevor er 1974-78 seine Schauspielausbildung an der Schauspielschule in Bukarest absolvierte. Anschließend war er Ensemblemitglied am Deutschen Staatstheater in Temeschburg, wo er als Schauspieler und Regisseur arbeitete. Dort lernte er auch den damaligen Intendanten des Stadttheaters Ingolstadt und als Gastregisseur in Rumänien arbeitenden Ernst Seiltgen kennen. Nach Erhalt der Ausreisegenehmigung 1982 wurde Bleiziffer von diesem für die Inszenierung von Büchners „Woyzeck“ eingeladen. Trotz eines kleinen „Skandals“ – Bleiziffer ließ das Stück ohne Pause aufführen – war dies der Anfang eines bis 1995 währenden, erfolgreichen Engagements als Spielleiter in Ingolstadt. Sein Ziel, zugleich anspruchsvolles und publikumswirksames Theater zu machen, wollte er als Oberspielleiter am Theater Regensburg weiter verfolgen. Dass er dieses erreicht hat, zeigen mehrfache Auszeichnungen seiner Inszenierungen, wie etwa bei den Bayerischen Theatertagen (für „Iphigenie auf Tauris“) und ein deutlicher Anstieg der Platzauslastung des Schauspieltheaters in Regensburg. Besonders seine Inszenierung „Faust I“ bleibt in Erinnerung. Aufgrund des großen Zuschauerzuspruchs stand das Stück sechs Jahre in Folge auf dem Spielplan. Bezeichnenderweise wurde es erst durch seine überregional viel beachtete „Faust II“ – Inszenierung abgelöst. Dass es ihm wichtig ist, die Essenz der von ihm inszenierten Stücke zu erarbeiten, ist stets erkennbar. Viel Bedeutung hat bei seinen Inszenierungen aber auch die visuelle Form. Besonders deutlich wird dies bei den zahlreichen Freilichtstücken, die er nicht nur in Regensburg auf die Bühne brachte. Seit er sich 2012 vom Posten des Oberspielleiters zurückgezogen hat, arbeitet er als freier Regisseur an zahlreichen deutschsprachigen Bühnen. Während seiner Laufbahn hat er über 170 Stücke inszeniert. Auch seine Inszenierung von „Das Königlich Bayerische Amtsgericht“ bei den Freilicht-Festspielen Vohburg 2015 war ein großer Erfolg bei Publikum und Presse. Seit ein paar Jahren lebt er mit seiner Familie in einer alten Mühle in der Nähe von Regensburg.

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